HAUS T

SANIERUNG, RESTRUKTURIERUNG, INNENARCHITEKTUR, MÖBELDESIGN

NIEDERÖSTERREICH, 2023

 

Haus T ist ein Zubau mit 75 Quadratmeter Wohnfläche aus den 1980er Jahren an ein älteres Bestandsgebäude. Die zweckmäßige Raumstruktur mit kleinen Zimmern entlang der Gebäudehülle schuf eine verwinkelte dunkle Kernzone, eine thermische Verbesserung des Gebäudes war notwendig.

Die umfangreiche Entkernung des Objektes bringt Tageslicht in alle Bereiche, Sichtachsen zwischen dem ostseitigen Hof und westseitigen Garten schaffen optische Weite, Gänge als Verbindung zwischen Zonen wurden aufgelöst. Für die neu errichtete Terrasse wurde ein wirtschaftliches Nebengebäude zum Teil abgebrochen. Windgeschützt eingespannt zwischen verputzter Hauswand und Fichtenholzverkleidung orientiert sich die Terrasse zum Hof, alte Dachziegel rundum speichern tagsüber Wärme für Abendstunden im Freien, der angebundene Wohnraum ist durch hölzerne Stufen mit der Terrasse verbunden.

Böden und Möbel sind aus Eichenholz, die Möbel sind matt lackiert, sie säumen die verbliebenen Wände und schmiegen sich an die starre Hülle der konstruktiven Elemente. Der statisch notwendige Unterzug erinnert an das Gewesene, dessen Unterkante vereint die Oberkanten der Fenster und der Möbel, die Decke spannt sich von der horizontalen Ebene über die verbliebenen Wandstücke in die Vertikale und erhöht optisch die Räume. Die Küchenzeile wurde mit Hartberger Granit ausgestattet, monoton texturierte Fliesen an der Rückwand und gebürstete Aluminiumelemente sind funktionale Ergänzungen. Ein runder Eichentisch und nachtblau gepolsterte Stühle bilden mit dem metallisch schimmernden, dunklen Kamin den Anker im Haus T. Die Rückseite der Garderobe im Eingangsbereich wird im Wohnraum zu einem hölzernen Volumen, ein Sofa mit Leinenbezug wird durch runde Fräsungen im Holz mit warmer Heizungsluft umströmt. Die weit auskragende Wandleuchte aus poliertem Aluminium spendet Leselicht, hinter Klappen in der Wandverkleidung sind Decken und Pölster verstaut. Ein langgestrecktes Regal lehnt an der Wand zu Schlafzimmer und Badezimmer und entwickelt sich zum atmosphärischen Rahmen für die im Zentrum angelegte Feuerstelle. Der Ofen ruht auf einem Podest aus gewachstem Schwarzstahl, eine Nische für das Brennholz und Haken für das Kaminbesteck sind aus Aluminium handgefertigt. Ein einfacher lederner Polster und eine Rückenlehne aus schwarzer Eiche erweitern die Sitzmöglichkeiten im Wohnraum. Das Schlafzimmer wird an zwei Seiten von raumhohen Leinenbahnen eingehüllt, diese erlauben die Verdunklung, verstecken die Kleidung und bewegen sich sanft bei jedem Luftzug. Eine Lamperie an der Außenwand ist das Kopfteil des eigens angefertigten Eichenbettes und dient als Ablage. Die raumhoch gekachelten, glänzenden Wände im Badezimmer in nuancierenden Grautönen reflektieren das Licht, funkeln wie die Oberfläche eines stillen Gewässers im Wind. Ein einfacher Schubladenblock aus Eiche trägt das Keramikbecken, Wandleuchten aus opakem Glas streuen das Licht. Der Nassbereich mit offener Dusche und Badewanne ist durch ein Glaselement zoniert. Die Fassade wurde durch nachhaltigen Vollwärmeschutz ergänzt, neue Fenster und Deckendämmungen ermöglichen ressourcenschonende Heizperioden. Sämtliche Arbeiten wurden von lokalen Betrieben mit ausgezeichneten Handwerkern ausgeführt.

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